Carol Bouvard ist eine Athletin der Disziplin Ski Freestyle Aerials und Mitglied des Aerials Teams von Swiss-Ski. Nebst ihrer sportlichen Karriere studiert Carol an der ETH Zürich Lebensmittelwissenschaften. Carol wird uns bei der Entwicklung von neuen Produkten als Profisportlerin und angehende Lebensmittelingenieurin beraten und unterstützen.
Bei einem Gespräch haben wir ihr ein paar Fragen zur Sportart Ski Freestyle Aerials und ihrem Leben zwischen Spitzensport und ETH-Studium gestellt.
Wie kam es dazu, dass du eine Ski Freestyle Aerials-Athletin geworden bist?
Gross geworden bin ich mit Geräteturnen. Zudem war ich eine begeisterte Skifahrerin und liebte es bereits als Kind über kleine Schanzen zu Springen. Mit 13 Jahren entdeckte ich dann die Sportart Skiakrobatik, eine perfekte Kombination. Das Gefühl durch die Luft zu fliegen hat mich einfach gepackt.
Was machst du im Moment?
Für mich scheint es gut zu sein neben dem Spitzensport meinen Kopf auch noch etwas anderweitig zu beschäftigen. Ich habe daher vor drei Jahren mit einem Studium in Lebensmittelwissenschaften an der ETH Zürich begonnen. Dieses absolviere ich aber reduziert auf 50 Prozent, als Vollzeitstudium wäre es mit dem Sport nicht möglich.
Im Moment befinde ich mich in der Reha in Magglingen, da ich mir das Kreuzband gerissen habe. Das Ziel ist es also, wieder fit zu werden, um mich wieder dem Akrobatik Training auf der Schneeschanze widmen zu können. Dort möchte ich an den Details weiterarbeiten, um früher oder später Dreifachsaltos auf Schnee springen zu können.
Ich wohne in Zürich Wollishofen. Während dem Winter sind wir aber extrem viel unterwegs, da wir von Wettkampf zu Wettkampf reisen. Da meine Reise aber unterbrochen wurde, wohne ich zur Zeit in Magglingen, wo ich für meine Reha ideale Rahmenbedingungen habe.
Dein schwierigster Sprung ist ein fullfull, ein doppelter Rückwärtssalto mit zwei Schrauben. Wie setzt man einen solchen Sprung um?
So einen Sprung macht man nicht von einem Tag auf den nächsten. Man durchläuft einen ganzen Prozess, um diesen Sprung aufzubauen. Durch die vielen Trainingssprünge bekommt man Routine und lernt, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Konzentration, Fokus und eine gewisse Nervosität sind aber bei jedem Sprung vorhanden.
Wir haben einerseits äussere Einflüsse wie Wind, Geschwindigkeit, oder die Schneequalität welche bei unseren Sprüngen eine gewisse Herausforderung darstellen können. Die Schwierigkeit bei der Umsetzung ist aber sehr individuell. Während einige Athleten mit der Orientierung in der Luft etwas Mühe haben, kämpfen andere eher mit der Körperspannung, der Rotation oder dem eigenen Vertrauen.
Das Gefühl, dass man in der Luft hat, ist einfach unbeschreiblich. Jedes Mal, wenn man einen neuen Sprung macht, ist man natürlich extrem nervös. Wenn man dann aber den Sprung hinter sich hat, kommt der Adrenalinstoss und man fühlt sich einfach grossartig!
Wie sieht ein Wettkampf Tag aus?
An einem Wettkampf Tag haben wir nur wenige Trainingssprünge, und müssen dann auf Knopfdruck im Wettkampf unser Bestes zeigen können. An solchen Tagen muss ich vor allem mental bereit sein.
Meinen Wettkampf Tag starte ich meistens mit einem Haferflocken Müesli mit Banane. Während dem Wettkampf aber esse ich dann nicht mehr viel. Wichtig ist vor allem auch, dass wir am Abend vorher gesund und ausgewogen essen, um gut regeneriert und mit viel Energie in den Wettkampf starten zu können.
Um mich mental vorbereiten zu können, visualisiere ich die Sprünge, höre Musik, und mache Atemübungen. Den Körper mobilisieren wir und aktivieren ihn mit Kraftübungen, wo man versucht die Muskeln so schnell wie möglich anzusteuern.
Was machst du nebst der Sportart Ski Freestyle Aerials?
Mir ist es sehr wichtig, neben der Skiakrobatik auch noch andere Dinge zu machen, die mir Freude bereiten. Vor allem für meinen Kopf scheint das essentiell zu sein. Ich verbringe sehr gerne Zeit draussen, und mache daher vor allem Outdoorsportarten wie Klettern, Wandern, Wind-/Kitesurfen oder Skaten. Bei diesen Dingen, kann ich meinem stressigen Alltag und dem Leistungsdruck entkommen und für eine gewisse Zeit den Kopf abschalten.
Was ist für dich ein guter Snack zwischen den Trainings?
Ich versuche da vor allem auf meinen Körper zu hören, und ihm das zu geben, was er braucht. Meistens aber esse ich einen Riegel oder nehme einen Proteinshake, manchmal auch eine Banane oder ein paar Nüsse.
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