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Gegen die Schwerkraft – Vivien Labarile

Unsere Ambassadorin Vivien Labarile klettert seit sie zwölf ist und nimmt mittlerweile an internationalen Wettkämpfen teil. Im Bericht gibt Vivien Einblick in die Welt des Kletterns, in der nicht nur die physische, sondern auch die psychische Stärke eine wichtige Rolle spielt.

Erster Kletterkontakt

Ich war damals in einem Tanzkurs zusammen mit anderen meines Alters aus der Region. Eine Tanzkollegin erzählte mir, dass sie regelmässig am Freitagabend mit einer Gruppe klettern gehe. Ich schloss mich dieser Gruppe an und entdeckte so meine Leidenschaft.

Begonnen hat es in der Kletterhalle, um die Basics zu lernen – wie man im Vorstieg klettert, wie man das Seil korrekt einhängt und wie man sichert. Da ich im Oberwallis aufgewachsen bin, verbrachten wir anschliessend mit dem Kletterklub viel Zeit draussen am Felsen und kletterten eher weniger in der Halle. Durch den Kletterklub kam ich auch mit dem Eisklettern in Berührung. Als ich dann mit 18 Jahren nach Zürich gezogen bin, hat sich dies geändert und ich habe angefangen in der Kletterhalle zu trainieren und nur am Wochenende draussen zu klettern. Aufgrund der vielen Trainingsmöglichkeiten in Zürich, konnte ich mein Niveau stark steigern.

Kletterwettkämpfe

Ich durfte zwei- bis dreimal mit meinen Trainern Eisklettern gehen und es machte mir riesig Spass. Meistens gingen wir nach Saas Grund, da es dort eine künstliche Eiswand gab und dies somit ein sicheres Terrain war. Es gab dort jedes Jahr die Schweizermeisterschaft und 2013 war zusätzlich noch die Jugendweltmeisterschaft. Einer meiner Trainer meldete mich für den Wettkampf an. Am Wettkampftag war ich unglaublich nervös. Glücklicherweise fühlte ich mich am Wettkampf selbst gut und konnte in der Jugendweltmeisterschaft den 3. Rang belegen und in der Schweizermeisterschaft den Titel gewinnen. Nach dem Wettkampf sprach mich der Nationaltrainer an und bot mir an, mit ihnen zu trainieren und dann an Wettkämpfen für die Schweizer Nationalmannschaft zu starten.
Inzwischen bestreite ich nationale und internationale Wettkämpfe im Eisklettern. Wir haben zwei Disziplinen. Beim Lead-Klettern geht es darum, eine technisch schwierige Route in der vorgegebenen Zeit zu klettern. Beim Speed-Klettern müssen die Athletinnen und Athleten eine Eiswand möglichst schnell hochklettern. An der Weltmeisterschaft gibt es dann noch eine Kombinationswertung aus beiden Disziplinen. Ich mag beide Disziplinen sehr gerne und starte auch immer bei beiden.

Als Athletin ist es immer sehr schön, wenn man auf etwas hintrainiert und dann am Wettkampf alles zusammenspielt und man seine beste Leistung zeigen kann. Natürlich gibt es auch Tage an denen gar nichts funktioniert. Aber diese Tage sind da, um daraus zu lernen. Für mich ist es immer eine grosse Ehre, wenn ich an einem Wettkampf starten darf und zeigen kann, was ich in den letzten Jahren gelernt habe. Meistens bin ich vor den Wettkämpfen nervös, sobald ich aber in der Wand bin, kann ich meine Gedanken komplett vergessen und mich auf das Hier und Jetzt fokussieren. Neben dem Klettern ist es auch immer wieder grossartig, andere Athletinnen und Athleten von anderen Nationen zu sehen. Man verbringt viel Zeit miteinander und es entstehen tolle Freundschaften. Auch wenn jede Athletin und jeder Athlet gewinnen möchte und für sich selbst darum kämpft, freut man sich im Klettersport auch für die anderen Siegerinnen und Sieger. Der Klettersport ist eine grosse Familie, die sich gegenseitig unterstützt.

Grundsätzlich liegt mein Fokus beim Lead-Klettern, aber auch Speed-Klettern hatte für mich schon immer eine grosse Bedeutung. Für die bevorstehende Saison 2023 habe ich mich entschieden, mehr Fokus auf die Disziplin Speed zu legen. Ich bin gespannt, was ich an den Wettkämpfen zeigen kann.

Training

Im Sommer trainiere und klettere ich so wie ich mich fühle. Mir ist es wichtig, auf meinen Körper zu hören, um Verletzungen und Krankheiten zu vermeiden. Darum steht im Sommer der Spass im Vordergrund. Die meisten Trainings finden bei mir drinnen statt, da es von der Infrastruktur her einfacher ist und mehr zu bieten hat. Im Sommer verbringe ich die meisten Wochenenden draussen am Felsen. Dies würde ich aber nicht als Training bezeichnen, sondern als gute Klettertage am Felsen. Eigentlich trainiere ich unter der Woche in der Halle, um dann am Wochenende meine Leistung am Felsen zu zeigen. Aber auch hier hat der Spass am Sport Priorität. Ich trainiere sehr gerne in der Halle und liebe es, das Wochenende draussen am Felsen zu verbringen.

Für die optimale Wettkampfvorbereitung beginnen wir meistens im September mit Kraftaufbau. Fürs Klettern benötigt man vor allem Kraft im Oberkörper und im Rumpf. Um den Oberkörper zu stärken machen wir Klimmzüge mit Zusatzgewicht, Bankdrücken, einarmiges Blockieren und natürlich ganz viel Bauchtraining für den Rumpf. Ab September haben wir auch regelmässige Trainings mit der ganzen Nationalmannschaft. Hier versuchen wir möglichst schwierige Züge zu klettern, um unsere Technik zu verbessern. Wir versuchen das immer im Wettkampfstil zu gestalten, was bedeutet, dass man den anderen Athletinnen und Athleten beim Klettern nicht zusehen darf. Vor dem Klettern erhält man fünf Minuten Zeit, um die Route zu besichtigen und sich diese einzuprägen. Nach dem Aufwärmen kann dann jede und jeder an der Wand seine beste Leistung zeigen. Auch das Mentale spielt dabei eine grosse Rolle. Wie bei einem Wettkampf muss man gedanklich fokussiert sein.

Im Vergleich zum Felsklettern benötigen wir beim Eisklettern nicht zwingend viel Fingerkraft. Weil aber die Fingerkraft beim Sportklettern sehr wichtig ist, versuche ich vor allem im Frühling und im Sommer meine Finger mit dem Hangboard zu trainieren. Das Training am Hangboard gibt nicht nur starke Finger, sondern kann auch dabei helfen, Fingerverletzungen vorzubeugen. Hier ist es auch wichtig auf seinen Körper zu hören und bei Schmerzen diese nicht zu ignorieren.

Bouldern macht mir sehr viel Spass und ist ein wichtiges Trainingstool, um die Bewegungen mit der Kraft zu verbinden. Im Bouldern spielt alles zusammen: man benötigt genügend Kraft, eine gute Technik und den Kopf, um es durchziehen zu können. Ich bouldere während meiner Saison zwei- bis dreimal pro Woche und verbringe die anderen ein bis zwei Trainings an den Eispickeln. Im Frühling und Sommer gehe ich vier- bis fünfmal pro Woche bouldern.

Im Bereich des mentalen Trainings bin ich leider ein schlechtes Vorbild und habe noch viel Verbesserungspotenzial. Es gibt diverse Kletterhallen, welche nebst Klettern auch Yoga anbieten, was für die Beweglichkeit und die mentale Stärke viele positive Einflüsse hat. Leider habe ich mich bisher noch nicht damit beschäftigt. Es steht jedoch auf meiner to do Liste. Nach dem Training versuche ich regelmässig zu dehnen, denn Beweglichkeit ist beim Klettern sehr vorteilhaft.

Projekte

Im Sportkletten hatte ich am Felsen ein 8a-Projekt. Dies war ein Schwierigkeitsgrad, welchen ich noch nie kletterte. Als ich mit dem Klettern anfing, träumte ich auch nie davon, jemals in diesem Schwierigkeitsgrad zu klettern. Die Route befand sich in der Nähe des Wohnortes meiner Eltern, neben einem schönen Wanderweg, weshalb ich in meiner Kindheit unzählige Male daran vorbei wanderte. Ich schaute mir die Route mit mehreren Freunden an. Bei der Besichtigung war das Ziel, den besten Weg für mich zu finden, wobei jeder eine andere Lösung hatte. Am Anfang konnte ich mich in der Route kaum bewegen, aber bei jedem Versuch ging es besser und einfacher. Für mich war die schwierigste Stelle ein langer Zug von einem Sloper (abschüssiger Griff) aus zu einer kleinen Leiste oberhalb einer Kante. Bei diesem Zug scheiterte ich sicher mehr als zehnmal. Die anderen Bewegungen waren zwar schwer, jedoch konnte ich diese schnell umsetzen. An dem Tag, an dem ich die Route durchsteigen konnte, passte alles zusammen und der Krux-Zug fühlte sich plötzlich nicht mehr zu schwer an. Ich war sehr überrascht und konnte es kaum glauben.

Lieblings-Klettergebiete

Es gibt sehr viele grossartige Klettergebiete. In der Schweiz ist mein Lieblingsgebiet der Klettergarten Vättis im Kanton St. Gallen. Die Routen sind leicht überhängend und haben viele Leisten. Diese Art von Routen gehören zu meinen liebsten. Wenn man das Ausland dazu nimmt, gehört die kleine Kletterinsel Kalymnos zu meinen Favoriten. Dort hat es super Felsen und das ganze Ambiente stimmt. Beim Klettern hat man einen schönen Ausblick auf das Meer. Die Routen in den Gebieten, die ich besuchte, waren sehr überhängend mit guten Griffen. Solche Routen bereiten mir immer sehr viel Spass, weshalb die Insel zu meinen Favoriten zählt.

Verpflegung beim Klettern

Während dem Klettern versuche ich eher leichte Sachen zu essen. So ist zum Beispiel eine Banane sehr hilfreich, die den nötigen Zucker liefert und trotzdem nicht zu schwer im Magen liegt. Grundsätzlich orientiere ich mich beim Essen aber nach meinem Lustgefühl.

Bei Mehrseillängen versucht man nur das Nötigste mitzunehmen, da man alles hochschleppen muss. Auch hier befinden sich meistens Früchte und ein kleines Sandwich in meinem Rucksack. Neben dem Essen ist es fast wichtiger, dass man ausreichend trinkt, weshalb ich immer darauf achten muss, genügend Wasser mitzunehmen.

Beim Sportklettern verhält es sich ähnlich wie sonst beim Klettern. In den meisten Fällen habe ich ein Sandwich, eine oder zwei Bananen, getrocknete Früchte (Mangos) und manchmal noch etwas Schokoladiges (Riegel) dabei.

An den Wettkämpfen versuche ich Produkte zu essen, die ich kenne, um unnötige Irritationen zu vermeiden. Mir fällt es eher schwer zu essen, wenn ich nervös bin. Trotzdem esse ich morgens vor dem Wettkampf meistens Brot mit Konfitüre. Während dem Wettkampf esse ich Früchte und Sportriegel, oder bei einer längeren Pause eine Suppe. Am Abend nach dem Wettkampf versuche ich eine warme Mahlzeit aus Nudeln oder Reis zu essen.

Foto: Jason Prezant

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