Vielen Menschen wird zunehmend bewusst, dass unsere Ernährung einen grossen Einfluss auf unsere Gesundheit und die Umwelt hat. Doch bei der Flut an Informationen fällt es nicht leicht, die „richtige“ Ernährungsweise zu finden. Die aktuelle Studie von TA-SWISS, «Fleisch- und Milchersatzprodukte – besser für Gesundheit und Umwelt?», bietet eine wertvolle Orientierungshilfe in diesem komplexen Thema.
Die Ergebnisse der TA-SWISS Studie im Überblick
Die Studie untersuchte, inwiefern pflanzliche Fleisch- und Milchersatzprodukte wirklich gesünder und nachhaltiger sind und analysierte die Auswirkungen dieser Produkte auf Gesundheit, Umwelt, Konsumverhalten sowie ethische und rechtliche Aspekte. Sie bietet auch Empfehlungsansätze, in welchen Fällen pflanzliche Alternativen sinnvoller sind und wo das Original vorzuziehen ist. Die wichtigsten Erkenntnisse, mit Fokus auf die Milchersatzprodukte, sind:
1. Gesundheitliche Vor- und Nachteile von Milchersatzprodukten
Pflanzliche Alternativen enthalten mehr Ballaststoffe und ungesättigte Fette, was für viele gesundheitliche Vorteile spricht. In Bezug auf die Menge und Wertigkeit der Proteine fallen jedoch alle Milchalternativen – mit Ausnahme von Sojadrinks – deutlich hinter die Kuhmilch ab. Ausserdem fehlt es manchen Pflanzendrinks an Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin B12, Kalzium und Jod, die in der Kuhmilch natürlicherweise enthalten sind.
2. Umweltbilanz: Vorteil für pflanzliche Alternativen – aber kein klarer
Ökologisch schneiden pflanzliche Milchersatzprodukte in der Regel besser ab als Kuhmilch, da sie weniger Anbaufläche benötigen und geringere Treibhausgasemissionen verursachen. Jedoch fällt bei pflanzlichen Drinks der Wasserverbrauch stärker ins Gewicht als bei tierischer Milch.
Die Studie zeigt aber auch, dass die Art und Herkunft der Rohstoffe massgeblich für die Umweltbilanz eines Produkts sind. In der Schweiz spielt Kuhmilch eine wichtige Rolle, da siebzig Prozent der Landesfläche, die sich überhaupt für eine landwirtschaftliche Nutzung eignet, auf Wiesen und Weiden entfallen. Das darauf wachsende Raufutter – Gras im Sommer, Heu für den Winter – kann nur von Wiederkäuern, also von Rindern, Ziegen und Schafen, oder von Einhufern wie Pferden und Eseln verwertet werden. Die Erzeugung von Milchprodukten steht somit nicht unbedingt in Konkurrenz zur Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln für die Bevölkerung. Kühe könnten sich im Prinzip ausschliesslich von Gras ernähren. Der Ertrag wäre ohne zusätzliches Kraftfutter jedoch geringer. In der Schweiz könnten aber beim Verzicht auf die Zugabe von Kraftfutter immer noch 85 Prozent des heutigen Bestands an Rindern und Kühen gehalten werden. Eine Reduktion des Konsums von tierischen Produkten, auch von Kuhmilch, ist daher wichtig.
3. Konsumentensicht
Die Studie zeigt, dass viele Konsument pflanzliche Alternativen durchaus positiv wahrnehmen – sowohl aus Gesundheits- als auch aus Umweltgründen. Gleichzeitig gibt es Unsicherheiten, etwa in Bezug auf die Nährstoffdichte und die Zusammensetzung. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich einfache, transparente Informationen, um den Mehrwert von Ersatzprodukten für ihre Ernährung besser einschätzen zu können.
4. Ethische und rechtliche Überlegungen
Neben der Gesundheit und der Umweltfreundlichkeit wurden auch ethische und rechtliche Fragen beleuchtet. Die Produktion von Fleisch- und Milchersatzprodukten betrifft nicht nur den Tierschutz, sondern auch soziale und wirtschaftliche Fragen entlang der Lieferketten. Darüber hinaus gibt es in der EU und in der Schweiz noch einige offene rechtliche Fragen, etwa zur Kennzeichnung und Vermarktung solcher Produkte, die für Konsumenten klar und verständlich sein sollten.
5. Fazit: Welche Ersatzprodukte machen Sinn, wann ist das „Original“ vorzuziehen?
Ersatzprodukte schneiden in ethischer und zum Teil in ökologischer Hinsicht gut ab. Mit Blick auf den gesundheitlichen Wert sind hingegen Nuancierungen geboten, wie aus den Empfehlungen der Studie hervorgeht.
Allgemein ist der Ersatz von Milchprodukten nur bedingt zu empfehlen. Insbesondere ihr hoher Wasserverbrauch belastet die Umwelt. Auch schneiden die Alternativen – mit Ausnahme der Sojadrinks – im Hinblick auf die Versorgung mit Proteinen und Calcium schlechter ab als die Referenzprodukte, sofern ihnen nicht eigens entsprechende Zusätze beigemischt werden.
Zudem betont die Studie, dass in bestimmten Fällen das Original vorzuziehen ist – insbesondere dann, wenn der Bedarf an Protein und bestimmten Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen und Kalzium auf pflanzlichem Weg schwer zu decken ist. Das gilt besonders für Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Bedarf wie Kinder, ältere Menschen oder Sportlerinnen und Sportler. Kuhmilch und tierische Produkte liefern eine hohe Nährstoffdichte, die durch bestimmte Ersatzprodukte nur schwer erreicht wird.
Ein zentraler Punkt der Studie ist die Empfehlung, auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung zu setzen, um alle wichtigen Nährstoffe aufzunehmen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Dies bedeutet, Fleisch- und Milchprodukte gelegentlich durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen, aber nicht vollständig darauf zu verzichten, um einer potenziellen Nährstofflücke vorzubeugen. Abwechslung hilft dabei, die Vorteile beider Welten zu nutzen und dabei die Umwelt zu entlasten.
Unser Fazit und Ansatz bei Wheycation
Die Erkenntnisse der TA-SWISS-Studie bestärken uns in unserer Produktentwicklung bei Wheycation: Für uns steht eine ausgewogene Lösung im Fokus, die sowohl gesundheitliche als auch ökologische Vorteile bringt und gleichzeitig den Geschmack nicht vernachlässigt. Unsere Produkte sollen eine sinnvolle Ergänzung zu einer abwechslungsreichen Ernährung bieten und den Bedarf an wichtigen Nährstoffen wie Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen auf natürliche Weise decken. Und dies, ohne die Umwelt zu stark zu belasten. Mit der Nutzung des Nebenstroms Molke möchten wir dazu beitragen, dass die bereits produzierte Milch ganzheitlich in die menschliche Ernährung gelangt.
Mit unseren Produkten möchten wir Menschen dabei unterstützen, sich ausgewogen und nachhaltig zu ernähren – ohne Kompromisse beim Geschmack und ohne unnötige Umweltbelastung. So bieten wir Lösungen, die zu einem bewussteren und ganzheitlicheren Lebensstil beitragen.
Mehr Informationen und den Link auf die gesamte Studie findest du direkt auf der Seite von TA-SWISS: https://www.ta-swiss.ch/fleisch-und-milch-ersatz?
Eine Kurzfassung der Studie kannst du hier herunterladen: https://zenodo.org/records/13631651/files/Kurzfassung%20DE%20Ersatzprodukte%20TA-SWISS%2024.pdf