Der Bundesrat wurde damit beauftragt, einen Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung auszuarbeiten. Dieser Plan soll die bereits umgesetzten Massnahmen auflisten und deren Wirkung prüfen. Falls nötig soll er weiterführende Massnahmen zu den verschiedenen Stossrichtungen vorschlagen, damit das Ziel einer Foodwaste-Reduktion von 50 Prozent bis 2030 erreicht werden kann. Weiter wird der Bundesrat beauftragt, dem Parlament einen Index zu präsentieren, mit dem der Rückgang der Verschwendung in den verschiedenen betroffenen Sektoren regelmässig überprüft werden kann.
Hintergrund dieses Auftrags ist das Ziel 12.3 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO (Link zum Ziel 12). Es verlangt bis 2030, die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entstehenden Nahrungsmittelverluste entlang der Produktions- und Lieferkette einschliesslich Nachernteverluste zu verringern.
In der Schweiz fallen jährlich 2,8 Mio. Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle an. Die unvollständige bzw. zum Teil minderwertige Verwendung der Molke trägt einen grossen Teil dazu bei. Im Aktionsplan des Bundes gegen die Lebensmittelverschwendung (zum Aktionsplan) ist „Geschäftsmodelle zum Verkauf von Überschüssen und Produkteinnovationen auf Basis von Nebenprodukten wie Molke und Kleie entwickeln und fördern“ explizit als Massnahme genannt. Und weiter: „Die ökologisch besonders gewichtigen Bereiche sind Molke, Mühlen- und Schlachtnebenprodukte“.
Durch eine bessere Nutzung und Valorisierung von Molke könnten die negativen Umweltauswirkungen drastisch reduziert werden. Zudem birgt Molke ein heute noch wenig ausgenutztes wirtschaftliches Potenzial sowie einen hohen Gesundheitsnutzen. Molke ist ein reichhaltiges Substrat, das 55 % der Milchnährstoffe enthält, darunter Laktose, ernährungsphysiologisch hochwertige Proteine, Mineralien und B-Vitamine.
Die Lokalgenuss AG arbeitet an Lösungen zum Upcycling von Molke und Molkenfraktionen, die eine vollständige Verwendung von Molke in Lebensmitteln ermöglichen. Sie steht für einen ganzheitlichen Ansatz für gesunde und funktionelle Upcycling Lifestyle Produkte und gleichzeitig nachhaltige, lokale und rückverfolgbare sowie ökologisch sinnvolle Produktion.
Weitere Infos im Audio Beitrag Aktionsplan des Bundes gegen Foodwaste: zu wenig «Fleisch am Knochen»? von SRF.