Die Entwicklung der Empfehlungen zur Proteinzufuhr ist historisch gewachsen, wobei eine einzelne Person, Henry Sherman, einen bedeutenden Einfluss hatte. Sherman, ein amerikanischer Wissenschaftler, veröffentlichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts sein Lehrbuch zur Ernährung, das als Standardwerk galt. Seine Empfehlungen zur Proteinzufuhr basierten auf Studien zum Proteinhunger, die jedoch einen suboptimalen Zustand widerspiegelten.
Heutige Empfehlungen zur Proteinzufuhr richten sich immer noch an dieser minimalen und nicht an einer optimalen Menge an benötigtem Protein aus. Die aktuelle Empfehlung in Europa beträgt 0,83 Gramm Protein pro Kilogramm Gewicht.
Neuere Forschungen zeigen, dass nicht nur die Empfehlung bezüglich Gesamtmenge an Protein erhöht werden müsste, um einer optimalen statt einer minimalen Menge zu entsprechen, sondern auch Faktoren wie die Qualität der Proteine und die Menge an pflanzlicher vs. tierischer Proteinquelle berücksichtigt werden müssen. Und dass die Menge pro Mahlzeit und die Häufigkeit der Einnahme entscheidend sind. Studien zur Proteinsynthese haben gezeigt, dass eine ausgewogene Verteilung von hochwertigem Protein über mehrere Mahlzeiten die Muskelproteinsynthese verbessert.
Trotz dieser Erkenntnisse fehlt in aktuellen Empfehlungen oft eine Betonung der Proteinportion, d.h. der Proteinmenge pro Mahlzeit, und ihrer Bedeutung für den Stoffwechsel. Eine tägliche Proteinzufuhr von rund 100 Gramm, verteilt auf mehrere Mahlzeiten, entspricht den Erkenntnissen zur optimalen Proteinaufnahme und trägt zur Gesundheit und Fitness bei. Sie entsprechen rund 1.4 Gramm Protein pro Kilogramm Gewicht bei moderater körperlicher Aktivität, mit einer Portion von 25-30g hochwertigem Protein mit jeder Mahlzeit.
Quelle: https://www.notabenenutrition.media/2023/09/13/neue-empfehlung-zur-proteinzufuhr-noetig/ (mit Abo ist der ganze Artikel zugänglich)