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Unsere Ambassadorin Larissa Rossner erzählt von Radquer

Larissa Rossner fährt Radquer- und Mountainbike-Rennen. Seit ein paar Jahren bestreitet sie zudem auch Gravelbike-Rennen, wobei sie im letzten Jahr in der Kategorie Women U30 das Grinduro in der Schweiz gewann.
Larissa ist aber nicht nur auf Bestzeiten bei Radrennen fokussiert, sondern unternimmt auch ausgiebige Bikepacking Touren. Dazu dann aber mehr im Frühling.

Larissa wird uns als Beraterin im Bereich Outdoor-Food unterstützen und uns interessante Einblicke in die Zweirad-Szene erlauben.

Wir haben Larissa kürzlich einige Fragen zur Disziplin Radquer gestellt.

Die Radquer-Rennen finden im Herbst und Winter statt. Also in einer dunklen, kalten und meistens eher nassen Jahreszeit. Wie kam es dazu, dass du Radquer-Rennen bestreitest?

Ich mag es, das ganze Jahr durch aktiv zu sein und brauche den sportlichen Ausgleich im Alltag. Früher stand ich im Winter viel auf den Skis und war Joggen. Aufgrund von Verletzungen reduzierte ich beides stark und habe so den Fokus aufs Zweirad verlegt. Kurze aber knackige Einheiten den Winter durch sind für mich ideal – genügend kurz um nicht zu frieren, genügend lang um mich auszupowern. Nässe stört mich dabei nicht gross, im Gegenteil, ein Training im Schlamm bereitet mir irre viel Spass. Der Dunkelheit kann ich oft ausweichen, indem ich das Training auf die Mittagszeit lege. Wenn das Training doch im Dunkeln sein soll, greife ich zu einer Lupine Stirnlampe. Das Schöne wenn’s dunkel ist, ist für mich die Stille. Ich habe das Gefühl, dass ich dann sehr gut zur inneren Ruhe finde.

Mein allererstes Radquer-Rennen war in Illnau. Technisch keine anspruchsvolle Strecke, dafür physisch herausfordernd. Viele flache Passagen und verhältnismässig eher lange Anstiege für ein Querrennen, wo Watt auf die Pedalen gefragt sind. Ich war damals zwar mit grossem Kilometer-Umfang pro Jahr unterwegs, aber überwiegend verbrachte ich viel Zeit im Grundlagenbereich. Die spritzige, schnelle, attackierende Fahrweise hat mir damals gefehlt. Ich mag mich gut an die ersten zehn Minuten im Rennen erinnern. Vollgas los, soweit so gut und dann gleich den ersten kurzen knackigen Anstieg eine Wiese hoch, eine kurze technische Passage am Hang, eine lange Abfahrt – die  war super – und dann der lange Anstieg auf Kies, Asphalt und letztendlich eine Wiese hoch. Nach dem Startsprint hat mir der Hals gebrannt und war trocken. Ich wollte einfach nur einen Schluck Wasser oder noch lieber Milch trinken. Als ich dann am Asphalt-Anstieg ankam, merkte ich, dass meine Beine ganz zittrig waren, diese explosiven Reize war ich mir einfach nicht gewohnt. Oben am Anstieg angekommen folgten ein paar Kurven, eine weitere Abfahrt und dann wieder einige Kurven. Ich habe schnell gemerkt, dass mir diese Kurven und Abfahrten enorm viel Spass machen. Da war so viel Action und für mich eine Art Belohnung, dass ich mich den Hügel hochgekämpft habe. Als ich in diesem ersten Rennen die erste Runde geschafft hatte – zittrig, durstig und mit einem innerlichen Glücksgefühl – wusste ich, dass ich mit dem Radquer eine Passion gefunden habe.

Der Reiz an Radquer-Rennen ist das Schlammpeeling. Andere buchen sich einen Termin im Spa mit Schlammpackung. Ein Radquer-Rennen tut es auch, nur ist es halt etwas anstrengender!

Mich fasziniert es von Rennen zu Rennen neu an meine Grenzen zu gehen und die Toleranzen meines eigenen Körpers zu entdecken. Ein Radquer-Rennen fordert dir viel ab. Der Körper gibt dir direkt Feedback, ob die Vorbereitung gepasst hat und wie es um den körperlichen Zustand steht. Wenn ich nicht ausbalanciert bin, sei es zurückzuführen auf die Erholung, Ernährung, das Training oder besonders das Mentale, werde ich das in meiner Leistung am Rennen sehen bzw. spüren. Ich habe so ein besseres Körpergefühl erlangt und etwas kitschig gesagt «eine Balance im Leben» gefunden. Auch der Fortschritt, den ich erzielen kann, wenn ich konsequent dranbleibe, ist für mich sehr motivierend. Ich sehe jeweils das Bild einer langen, endlos scheinenden Wiese vor mir und einen Holzpfahl. Der Holzpfahl ist meine körperliche und mentale Grenze. Wenn ich den Fortschritten und meinen Zielen nachgehe, dann kann ich diesen weiter vor mir herschieben und so den Radius der Grenzen meiner Fähigkeiten ausweiten.

Ein Radquer-Rennen ist an Intensität kaum zu überbieten und technisch eine grosse Herausforderung. Wie sieht bei dieser Rad-Disziplin das Training aus?

Meine wöchentliche Trainingsstruktur ist grundsätzlich immer gleich. Sie umfasst fünf Trainings und zwei Ruhetage. Lediglich Umfang und Intensität verändern sich über die Monate.

In den Monaten bis zum Start des ersten Rennens fahre ich viel im Grundlagenbereich und ein bis zwei intensive Trainings die Woche. Für die intensiven Trainings wähle ich gerne das Racetraining des VC Eschenbach oder ein Abend-Strassenrennen, um etwas Race Feeling beizubehalten.
Das zweite Training ist ein dediziertes Intervalltraining. Crosscountry Mountainbike Rennen fahre ich mit etwas verspätetem Einstieg ab April.
Im Sommer steht eine längere Bikepacking Tour an, da sammle ich nochmals reichlich Grundlagen-Kilometer. Ab August starte ich die querspezifische Vorbereitung, das heisst, ich reduziere den Trainingsumfang, steigere jedoch die Intensität und lege Wert auf Techniktrainings mit dem Quervelo. Auch Lauftrainings stehen dann wieder auf dem Programm.

Wie läuft ein Radquer-Rennen ab?

Ein Rennen dauert je nach Bedingungen zwischen 45 und 60 Minuten. Nach den ersten Runden legt die Jury die Gesamtzahl der Runden fest, die absolviert werden müssen. Wenn sich das Wetter aber mitten im Rennen ändert und die Verhältnisse dadurch schlammiger werden, verändert sich die Rundenzeit, was dazu führen kann, dass statt der geplanten Renndauer von 45 Minuten dann 60 daraus werden.

Ein sauberes Rad ist ein schnelles Rad. Deshalb wird das Rad während dem Rennen gewechselt, wenn man einen Defekt hat oder sich Dreck am Rad ansetzt. Jede Runde, in der du Dreck am Rad auflädst, schleppst du diesen auch mit. Diesen Energieaufwand möchtest du dir aber lieber ersparen, deshalb wechselst du das Rad. In welchem Takt das Rad gewechselt werden muss ist fast schon eine Philosophie für sich. Mit der Rennerfahrung und dem Austausch mit anderen lernt man das schnell und entwickelt auch ein Gefühl dafür.

Das Rennen dauert im Normalfall weniger als eine Stunde. Ich verwende einen Gel noch vor dem Start und achte darauf, dass ich an den Vortagen und am Tag des Rennens ausreichend gegessen habe. Während dem Rennen esse ich nichts. Auch vor dem Rennen achte ich darauf, dass ich nicht zu spät gegessen habe. Es gibt nichts Mühsameres als einen vollen Bauch. Wenn der Körper noch enorm beschäftigt ist mit Verdauen, ist das Blut im Körper für die Intensität, welche das Rennen mit sich bringt, am falschen Ort. Gleiches gilt aber auch für einen knurrenden Magen. Es gilt für jede Fahrerin und jeden Fahrer individuell die goldene Mitte herauszufinden. Ein Rezept dafür gibt es nicht.

Bei Radquer-Rennen gibt es grundsätzlich durchaus taktisches Verhalten. Das heisst Tipps und Tricks wie man wo fahren und sich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen kann. Die Renntaktik variiert von Rennen zu Rennen. Faktoren wie Tagesform, Wetterverhältnisse, Streckenbedingungen, Konkurrenz usw. spielen alle eine Rolle. Ich lege Wert darauf, dass ich meine Renntaktik nach der Streckensichtung festlege und diese mit meinem Betreuer bespreche. Im Austausch ergibt sich die für das Rennen passende Renntaktik. Manchmal verpokert man sich auch, dann muss man flexibel sein und diese während dem Rennen anpassen.

Was machst du in der warmen Jahreszeit?

Nach der Saisonpause und einigen Wochen strukturiertem Training starte ich etwas verspätet in die Crosscountry Saison. Auch ein paar Crosscountry Marathon Events stehen in meinem Rennkalender. Um die Technik zu schulen und auch Abstand von der Leistung zu erhalten, fahre ich gerne das eine oder andere Enduro Rennen.

Das grosse Ziel ist eine mehrwöchige Tour durch Skandinavien, hoch zu den Nordlichtern. Aktuell taste ich mich noch an das passende Setup heran – minimalistisch und ausreichend ist das Ziel. Mit den Erfahrungen der letzten sechs Jahre weiss ich schon relativ genau, was zum Setup zählt.

Für dieses Jahr geht die Reise in den Osten. Das Abenteuer startet anfangs Juli. Dazu dann aber mehr im Frühling und Sommer.

Im Sommer nutze ich gerne die Zeit für Touren, die sich ein bisschen vom strukturierten Training abgrenzen. An den Wochenenden gehe ich gerne in die Berge – meistens mit dem Rad, manchmal auch zu Fuss. Ich mag die kühle Luft, die Berge und besonders das Murmeli zählen oder von Bergschafen überrascht zu werden.

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